Schotterflächen vermeiden und Artenvielfalt fördern, denn:
zu viel Stein schadet der Umwelt und damit auch den Menschen
Der Naturschutzbund Niedersachsen (Nabu) informiert auf seiner Homepage:
„Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben.
Jahrzehntelange Untersuchungen belegen massive Biomasseverluste in Schutzgebieten. 27 Jahre lang wurden Schutzgebiete untersucht – die Ergebnisse sind erschreckend: mehr als 75 Prozent weniger Biomasse bei Fluginsekten. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern wie das Insektensterben zu stoppen ist.“
Schottergärten (nicht- bebaute Flächen, die mit Flies, Kies, Steinen und Schotter abgedeckt sind) sollen mitverantwortlich für das Sterben von Insekten sein, da sie keinerlei Nahrungs- und Rück-zugsquelle für diese bieten.
Insekten sind wiederum Nahrungsbasis für Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger.
Schotter gilt auf den ersten Blick als pflegeleicht und ist wohl darum beliebt. Schon nach kurzer Zeit bilden sich jedoch ungewünschte Moose. Durch Laub und Samen wachsen auch höhere Pflanzen, die laut dem FAZ-Artikel „Steine statt Schneeglöckchen“ vom 20. Januar 2019 allzu oft unerlaubt mit Pflanzenschutzmitteln wieder abgetötet werden.
Diese Art der Gartengestaltung kann auch dem örtlichen Kleinklima schaden, denn die Steine erhitzen sich in der Sonne und geben danach die Wärme wieder ab.
Bepflanzungen mit heimischen Pflanzenarten brauchen dagegen wenig Pflege, da sie hier gut gedeihen. Sie erfreuen das Auge der Menschen, erhöhen den Wohlfühlfaktor, tragen zum Temperaturausgleich bei und außerdem locken sie Schmetterlinge, Hummeln und Vögel in den Garten. Wer seinen Garten standortgerecht plant, trägt damit zur Artenvielfalt bei.
„Die nicht überbauten Flächen der Baugrundstücke müssen Grünflächen sein, soweit sie nicht für eine andere zulässige Nutzung erforderlich sind.“ Das bedeutet, dass außer den Wegen, Zufahrten und Terrassen die anderen Flächen nicht überbaut, also auch nicht mit Schottersteinen belegt werden sollen.
In unserer Gemeinde ist die Anlage von Steingärten jetzt auch häufiger zu beobachten und viele Bürger*Innen haben die Gemeinde schon darauf aufmerksam gemacht, dass sie diese Flächen als karg oder trist empfinden.
Sofern Ihnen in Ihrer Nachbarschaft eine nicht überbaute Fläche auffällt, die nicht als Grünfläche gestaltet ist und Sie der Meinung sind, dass hier Handlungsbedarf besteht, so sprechen Sie doch die / den Eigentümer*in darauf freundlich an. Eine für Menschen und Insekten wünschenswerte Lösung kann sicherlich gefunden werden.
Informationsmaterial zur Anlage von begrünten Flächen mit schönen und pflegeleichten Blüten-pflanzen kann Ihnen die Gemeinde gern vermitteln.